Historisches
Ralf Beyersdorfer
Mit Bürgermeister Karl-Heinz Joseph zieht wieder ein Sozialdemokrat ins Walldürner Rathaus
Heute vor 30 Jahren, am 1. Juni 1991, wurde mit Karl-Heinz Joseph wieder ein Sozialdemokrat Bürgermeister in Walldürn.
Die Sensation war eigentlich schon am 10. März 1991 perfekt, mit einer komfortablen Mehrheit von 53,8 % der abgegebenen Wählerstimmen wurde Karl-Heinz Joseph im ersten Wahlgang, bei drei Mitbewerbern, zum Bürgermeister von Walldürn gewählt. Damit zog 25 Jahre nach der Ära Trautmann wieder ein Sozialdemokrat ins Walldürner Rathaus ein. Lange Zeit galt Walldürn als unbezwingbare Hochburg der Christdemokraten.
Was für Karl-Heinz Joseph die Erfüllung eines lange gehegten Berufswunsches war, war für seinen SPD-Ortsverein ein Höhepunkt in der Ortsvereinsgeschichte und das Fundament für eine erfolgreiche kommunalpolitische Arbeit in den Folgejahren. Für die Walldürner CDU war das Ergebnis der Wahl, nach eigenem Bekunden „mehr als niederschmetternd“, wie der damalige Stadtverbandsvorsitzende seine Mitglieder wissen ließ.
Karl-Heinz Joseph wurde 1954 in Kaiserslautern in der Pfalz geboren und wuchs in Erfenbach, heute einem Stadtteil von Kaiserslautern, auf. In Erfenbach war sein Vater Bürgermeister, so dass er von klein auf großes Interesse an politischen Themen fand und sich früh erst bei den Jusos in Kaiserlautern und später in der SPD engagierte. Seine Leidenschaft war stets die Kommunalpolitik, sein Engagement galt stets seinen Mitmenschen.
Durch den Wehrdienst kam er nach Walldürn, wo er seine Frau kennenlernte. Hier fand er seine zweite Heimat, an deren Gestaltung er an verantwortlicher Stelle mitwirken wollte. So übernahm er 1979 den Vorsitz des SPD-Ortsvereins. 1980 zog er, damals noch als Student der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität in Würzburg, erstmals in den Walldürner Gemeinderat ein. 1983 legte er die 1. Juristische Staatsprüfung und nach seiner Referendarszeit 1986 sein 2. Juristisches Staatsexamen mit der Befähigung zum Richteramt ab.
Bei der Kommunalwahl 1984 wurde Karl-Heinz Joseph zum zweiten Mal in den Gemeinderat und ebenfalls in den Kreistag gewählt.
Ausgangspunkt für den Erfolg bei der Bürgermeisterwahl 1991 war die Kommunalwahl 1989 bei der Karl-Heinz Joseph als Ortsvereinsvorsitzender und SPD-Fraktionsvorsitzender das Aktionsprogramm "Neuer Fortschritt für Walldürn" vorstellte. Die Zielrichtung war klar: Zum einen galt es die Vormachtstellung der CDU in Walldürn zu brechen, zum anderen verdeutlichte er seinen Anspruch, bei der kommenden Bürgermeisterwahl das Rathaus wieder für die SPD-Walldürn zu gewinnen. Mit Mantel und Aktentasche auf der Treppe zum Verwaltungsgebäude „Schloss“ machte Karl-Heinz Joseph deutlich, wohin sein politischer Weg führen sollte. Und tatsächlich gelang es ihm, die meisten Stimmen auf sich zu vereinigen. "Wenn das Bild im SPD-Prospekt - Joseph auf der Treppe zum Walldürner Rathaus - symptomatisch sein sollte, könnte dies zu größeren Taten beflügeln und Ansporn sein", konnten die Walldürner in der örtlichen Presse lesen.
Elf Jahre wirkte der Wahl-Wertheimer Klaus Richter als sozialdemokratischer Bundestagsabgeordneter für die Region Odenwald-Tauber (1965-1976). Er half in dieser Zeit tatkräftig mit, neue Ortsvereine der SPD zu gründen und die SPD im ländlichen Raum als politische Kraft zu etablieren. Schon früh erkannte er die Bedeutung für ein geeintes Europa und für die Verbesserung der Bildungschancen im ländlichen Raum. Der damalige Bundeskanzler Helmut Schmidt unterstützte Klaus Richter bei der Nominierung zum Vizepräsidenten des Europarates 1974. Das Foto zeigt Klaus Richter im Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Schmidt.
Foto: Teßmer
11.09.2024, 18:00 Uhr Stammtisch OV Mosbach
13.09.2024, 19:00 Uhr OV Neckargerach-Zwingenberg Jahreshauptversammlung
15.09.2024, 12:00 Uhr - 14:00 Uhr Kreisvorstandssitzung NOK/Main-Tauber-Kreis