Energiewende in Baden-Württemberg und Besuch der Schleuse in Neckarzimmern

Veröffentlicht am 19.07.2012 in Kreistagsfraktion

Wohin geht die Reise in der Energieversorgung? Diesem Thema widmete sich die SPD-Kreistagsfraktion in ihrer Sitzung in Neckarzimmern.

Die SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Heide Lochmann begrüßte dazu im Rathaus von Neckarzimmern den Hausherrn Bürgermeister Christian Stuber, Gemeinderätin Gabriele Teichmann und den Leiter der Abteilung Technik und Politik der EnBW Manfred Haberzettel, der auf Einladung des umweltpolitischen Sprechers und Mitglied im Aufsichtsrat von HOT Karlheinz Graner gekommen war. Er stellte in seinem Vortrag heraus, dass die Energiewende schon seit geraumer Zeit ein wichtiges Thema ist, das aber erst durch Fukushima erste Priorität erlangte. Er stellte den Zusammenhang zwischen der Preisgestaltung von Energie auf dem deutschen Strommarkt und den Brennstoffkosten einzelner Energiearten dar. Erneuerbare Energien werden, so der Referent, deshalb immer mehr den Markt bestimmen, da dabei außer bei den Biomassekraftwerken keine Brennstoff-kosten entstehen. Er unterstrich die Notwendigkeit der Direktförderung durch das Erneuerbare- Energien-Gesetz (EEG) der Bundesregierung, das unter Rot-Grün verabschiedet wurde. Dies ist maßgebend für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien. Für die einzelnen Regionen in Deutschland gibt es unterschiedliche Prioritäten. So ist Energiegewinnung durch Windkraft im Norden und durch Solartechnik im Süden effektiver. Allerdings ist es immer auch eine Frage der politischen Steuerung, wo welche Energieart stärker unterstützt wird. Dass Bayern bei der Windkraft weit vor Baden-Württemberg liegt, zeigt, dass hierzulande dieser Energieart bislang große Skepsis entgegengebracht wurde. Georg Nelius stellte fest, dass die Grün-Rote Landesregierung nun die Weichen neu gestellt habe und den Ausbau der Windenergie besonders fördere. Wichtig ist eine gute Beratung der Kommunen, damit eine Energieart nicht auf suboptimalen Flächen ausgebaut wird und die Kommunen optimale Flächen durch ihre Flächennutzungsplanung ausweisen, um Potenziale vor Ort effektiv zu nutzen. Die „Verspargelung“ der Landschaft ist einerseits eine subjektive Einschätzung, andererseits müssen auch die Effektivität und sonstige Randbedingungen und Gefährdungen mitbedacht werden. Beim Ausbau von Wind- und Sonnenenergie, ist die Stromspeicherung, zunehmend von Bedeutung, da die Strommengen- abhängig von Wind und Wetter -sehr unterschiedlich erzeugt werden. Zurzeit wird die Speicherung größtenteils durch Pumpspeicherkraftwerke gewährleistet. Auf Nachfrage von Norbert Bienek erklärte Haberzettel, dass andere Speichertechnologien zurzeit noch wenig Kapazität haben und sehr teuer sind. Doch wenn die Energiewende weiter fortschreiten soll, ist die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich mehr als bedeutsam. Daher müssen weitere Methoden der Speicherung etabliert werden. Parallel dazu sind die Stromnetze im ganzen Land auf die neuen Erfordernisse zu ertüchtigen und auszubauen z.B. um die Weiterleitung des Stroms aus den Offshorewindkraftanlagen zu gewährleisten und außerdem um die dezentrale Stromerzeugung effektiv nutzen zu können.
„Wasserkraftwerke baut man für seine Enkel“, so Haberzettel. In Neckarzimmern ist natürlich die Wasserkraft ein wichtiges Thema und davon profitiert der Neckar-Odenwald-Kreis in seiner Erneuerbaren-Energie-Bilanz heute noch dank unserer Vorfahren. Für Bgm Stuber und Karlheinz Graner war deshalb die Frage nach dem Ausbau der Kraftwerke bei den Neckarschleusen von großer Bedeutung. Hier sieht die EnBW allerdings zu geringe Ausbaupotentiale. Von Heide Lochmann angesprochen auf die Wiederertüchtigung der vielen kleinen Wasserkraftwerke im NOK sah der Referent „das Ende der Wirtschaftlichkeit“ für seine Gesellschaft, wobei er eine Beratung und Unterstützung der Kommunen wie auch bei der Windkraft in Aussicht stellte. Am Ende der Aussprache wies Dorothee Schlegel auf die Punkte Energieeinsparung und Energieeffizienz hin. Die Fraktion war sich einig: Je größer die Einsparung, desto weniger Neubau von Energieerzeugungsanlagen ist notwendig. Hier sind die Vorteile für alle Beteiligten, für die Umwelt und für unsere Enkel am größten. Hier sind Investitionen langfristig am sinnvollsten. Im Anschluss an die Diskussion erläuterte Karlheinz Graner vor Ort den Um- und Ausbau der Neckarzimmerer Schleuse sowie ihre Funktionsweise.

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