Aufgaben und Ziele der Bio-Energieregion HOT erläutert

Veröffentlicht am 11.08.2011 in Arbeitsgemeinschaften

Bio-Energie-Botschafter Gerd Teßmer bei der AG 60plus – Appell für eigene Wertschöpfung
In seiner Eigenschaft als Bio-Energie-Botschafter der Modellregion Hohenlohe-Odenwald-Tauber (HOT) sprach Gerd Teßmer vor vollbesetztem Haus bei der SPD-Arbeitsgemeinschaft 60plus in Mosbach.

Der Kreisvorsitzende Wilfried Nies konnte dazu neben größeren Delegationen der SPD-Ortsvereine Binau, Elztal und Mosbach auch Mitglieder aus dem gesamten Kreisgebiet und interessierte Gäste begrüßen. Dass man in absehbarer Zeit aus der Atomenergie aussteigen wolle, sei zwar ein inzwischen von allen Parteien gewollter Konsens, dass dies aber auch eigene regionale und persönliche Initiativen nötig mache, sei eine Grundvoraussetzung, damit die gefassten Beschlüsse auch erfolgreich in die Realität umgesetzt werden können. Hierzu hätten sich die drei ländlich strukturierten Landkreise Hohenlohe, Odenwald und Tauber sich zur Bio-Energie-Modell-Region HOT zusammengeschlossen. Außer einem Gebiert am Bodensee sei HOT, so Gerd Teßmer, die einzige Bio-Modellregion in Baden-Württemberg, die von der Bundesregierung auch anerkannt sei. Damit seien auch gewisse Förderungen möglich. Die HOT mit Sitz in Buchen haben sich zur Aufgabe gemacht, ab sofort alles zu tun, um durch den Zugriff auf eigene Energieträger und die Förderung von Energiepflanzen, Erzeugung von Biomasse und Strom und Wärme aus Sonnen- und Windkraft die Wertschöpfung im eigenen Bereich zu forcieren. Für die HOT gelte die Devise „eigene Energieträger zu entwickeln und im eigenen Bereich auch in Strom und Wärme umzuwandeln“. Erstmals seit Jahrzehnten hat unsere Region die Chance, aus eigener Kraft Energie zu erzeugen und zusätzliche zukunftsfähige Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen“.

„Die Zeit, wo wir im ländlichen Raum die billigen Arbeitskräfte und die Kartoffeln günstig in die Ballungszentren lieferten und dafür teuer Industrieprodukte und Strom und Wärme einführen mussten, muss der Vergangenheit angehören“. Die Bio-Energie-Region HOT fördere und berate deshalb jede Art von Initiativen und Zusammenschlüssen im Kreis, die in Gemeinschaftsprojekten mehrerer Gemeinden oder durch genossenschaftliche Zusammenschlüsse solche Energie-Erzeugung aus heimischen Produkten auf eigenen Flächen realisieren wollten.
Anhand von entsprechenden Folien und Schaubildern zeigte Teßmer auf welche hier vorhandenen Möglichkeiten zwar schon genutzt würden, welche Potenziale aber vorhanden seien aber in weit höherem Umfang als bisher zu nutzen seien. So stecke Energie aus Stroh und Biomasse, tierischen Abfällen, aus Energiepflanzen und aus Holz aus eigenen Wäldern noch in den Anfängen. Trotz steigender Solarnutzung verfügen die drei Kreise nach wie vor über riesige private und öffentliche Dachflächen, die für Solarstrom geeignet sind. Auch müsse der vorhandene Wind, den man aus dem neuen Windatlas ablesen können, noch für viele Windanlagen nutzbar gemacht werden. Dabei sei natürlich der Natur- und Landschaftsschutz nicht zu übergehen, aber „wer eigene Wertschöpfung haben möchte, muss auch Windräder in der freien Landschaft tolerieren“. Die Chance aus der Kernkraft auszusteigen und damit die enormen Strahlungsabfälle gar nicht erst entstehen zu lassen, sei seit dem Energie-Einspeisungsgesetz nicht nur erleichtert, sondern dies werde inzwischen von einer breiten Mehrheit der Bevölkerung so gesehen.

Teßmer appellierte an die Eigenheim-Besitzer, vermehrt Solaranlagen auf ihren Dächern zu installieren, zumal die Modelpreise deutlich billiger geworden seien und sich damit auch die Amortisationszeit fast halbiere. Der Landwirtschaft riet der Bio-Energie-Botschafter sich zu eigenen Gesellschaften und Genossenschaften für Biomasse und Windanlagen auf agrarischen Flächen zusammenzuschließen und nicht für ein schnelles Geld eigene Flächen fremd an Investoren von Windanlagen zu verpachten. Nur was man selbst betreibe, halte die Wertschöpfung im ländlichen Raum, müsse die Devise sein.
Im Verlauf des Vortrags wurde auch deutlich, dass die Modellregion HOT keine eigene Anlagen verkaufe oder baue, sondern ohne Gewinnabsicht berate und informiere. Dazu ist in Buchen bei der AWN eine HOT-Anlaufstelle eingerichtet worden, die für jeden Ratsuchenden offen stehe.
Die sich anschließende Diskussion machte deutlich, dass durchaus im Kreis noch eine große Bereitschaft besteht, sich an eigenen Energieprojekten zu beteiligen. „Wir haben die einmalige Chance, erstmals in unserer Geschichte aus eigener Kraft Wertschöpfung zu betreiben und Wohlstand und Arbeitsplätze zu schaffen. Dies müssen wir aber auch wollen“. Mit diesem Appell an alle Anwesenden schloss Bio-Energiebotschafter Gerd Teßmer seine Ausführungen.


Sehr gut besucht war die Informationsveranstaltung der SPD-AG 60plus zum Thema „Zukunftschancen des ländlichen Raumes für eigene Wertschöpfung im Energiebereich“ mit Bio-Energie-Botschafter Gerd Teßmer der Modellregion HOT.


Das Foto zeigt den Veranstalter, Kreisvorsitzenden Wilfried Nies von der SPD-AG 60+ und Bio-Energie-Botschafter Gerd Teßmer von HOT

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