Wasser ist Lebenselixier

Veröffentlicht am 18.02.2009 in Arbeitsgemeinschaften

Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik besuchte Zweckverband
Gegen die Privatisierung der Wasserversorgung

Eine Delegation der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) des Neckar-Odenwald-Kreises besuchte unter Leitung ihres Vorsitzenden Karlheinz Graner den Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Mühlbach in Bad Rappenau.

In einem Vortrag erläuterte Geschäftsführer Bernd Steeb den Besuchern den Aufbau und die Tätigkeiten des Zweckverbandes, der 1956 von den Gemeinden Hüffenhardt, Neckarmühlbach und Siegelsbach gegründet wurde. Mittlerweile besteht die Mühlbachgruppe aus elf Gemeinden, darunter aus dem Neckar-Odenwald-Kreis die Ortschaften Haßmersheim, Hüffenhardt, Neunkirchen, Obrigheim, sowie die technische Betriebsführung in Aglasterhausen. Insgesamt beschäftigt die Wasserversorgungsgruppe Mühlbach 21 Mitarbeiter.

Die große Mehrheit des Wassers wird aus eigenen Brunnen gewonnen. Darüber hinaus wird Wasser vom Zweckverband „Bodenseewasserversorgung“ bezogen, was zu einer Gesamtfördermenge von 3.043.536 Kubikmeter Wasser führt. Geschäftsführer Steeb machte deutlich, dass hierdurch eine außerordentlich hohe Versorgungssicherheit für den Kunden entstehe. Alleine die Behälterkapazität von 19.335 Kubikmetern führt zu einer Versorgungssicherheit der rund 54000 Menschen im Verband für bis zu 60 Stunden.

Besonders stolz zeigte sich Steeb über die technischen Innovationen des Verbandes im Jahre 1984. In einem speziellen Verfahren, dem so genannten CARIX-Verfahren in Haßmersheim, sei es in Zusammenarbeit mit der Universität Karlsruhe gelungen, einen umweltfreundlichen Prozess zu entwickeln, bei dem möglichst wenige Salze ins Abwasser gelangten. Dies zeige die gute Verknüpfung mit der Wissenschaft zum Wohle des Endverbrauchers. Dies gelte auch für die 2006 gebaute Nanofilteranlage in Neckarbischofsheim

„Wasser ist ein öffentliches Gut und muss auch in öffentlicher Hand bleiben“, so Geschäftsführer Steeb. Ihn habe kein Übernahmeangebot überzeugen können und der Erfolg gebe der Mühlbachgruppe Recht, dass auch ein öffentliches Unternehmen wirtschaftlich arbeiten könne ohne dem Zwang der Gewinnmaximierung zu unterliegen.

Auch Peter Maurus vom SPD-Kreisvorstand berichtete in einem Referat über negative Erfahrungen mit der Privatisierung von Wasser. Diese zeige sich derzeit besonders in der Landeshauptstadt Stuttgart. Dort wurde in einem als cross-boarder-leasing bezeichneten Vorgang die Wasserversorgung zunächst an einen amerikanischen Investor verkauft, um diese dann anschließend wieder zu mieten. Hierdurch wurden zwar kurzfristig finanzielle Entlastungen des Haushaltes erreicht, jedoch sind der Wasserpreis gestiegen und die Versorgungssicherheit gesunken. Derzeit will man diesen Fehler wieder rückgängig machen.

In einer anschließenden Rundfahrt konnte sich die Delegation, darunter auch Bundestagskandidatin Gabriele Teichmann sowie die SPD-Kreisvorstandsmitglieder Jens Stempniewicz, Peter Maurus und Julian Stipp, ein Bild von den einzelnen Betriebsanlagen machen.
In Schlusswort dankte der SGK-Kreisvorsitzende Graner ganz besonders Herrn Steeb für den Aufbau des Verbandes, der dessen Handschrift trage. Die Teilnehmer forderte er auf, das Lebensmittel Nummer eins sorgfältig im Auge zu behalten, so wie es hier im Zweckverband seit Jahrzehnten vorbildlich gehandhabt werde. „Wasser muss in den Händen der Kommunen und nicht bei Marktradikalen bleiben“, so Graner.

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