Aus Einwohnern Bürger machen

Veröffentlicht am 06.02.2009 in Arbeitsgemeinschaften

SPD 60plus beim Jahresempfang – OB Ivo Gönner sprach zur Zukunftsaufgabe der Kommunalpolitik

Nicht nur im Neckar-Odenwald-Kreis, sondern in ganz Baden-Württemberg sind die älteren SPD-Mitglieder, die sich zur „Arbeitsgemeinschaft 60 plus“ zusammen getan haben, die zahlenmäßig größte Gruppe.

Alljährlich treffen sich deshalb die älteren Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten am Anfang jeden Jahres zu einem Landesempfang in Stuttgart. Als nun der Kreisvorsitzende der SPD-60-plus des Neckar-Odenwald-Kreises Wilfried Nies zur Teilnahme aufrief, kam eine größere Delegation zusammen, die für die SPD des Neckar-Odenwald-Kreis in der Landeshauptstadt Flagge zeigen wollte.
Auf Grund der demografischen Entwicklung sind es inzwischen die Älteren, die heute Wahlen entscheiden. Auch in der SPD stellt diese Altersgruppe inzwischen die Hälfte aller Mitglieder. Innerhalb der Arbeitsgemeinschaft mehren sich deshalb auch die Stimmen, diese Altersgruppe in den Partei- und Parlamentsgremien stärker vertreten zu sehen. Immer deutlicher wird dargestellt, dass Jungsein noch kein politischer Wert an sich ist. Deshalb erhielt der stellvertretende Landesvorsitzende Prof. Dr. Dietmar Braun – in Vertretung der erkrankten Landesvorsitzenden Konstanze Wegener - auch großen Beifall als er die Veranstaltung mit den Worten eröffnete: „Wir haben diesen demokratischen Staat aus dem Nichts aufgebaut, deshalb sollten wir die Interessen der älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht anderen überlassen, sondern selbst übernehmen“. Braun sprach an, dass die Tendenz „vom Hörsaal in den Plenarsaal“ weder ein Allheilmittel noch eine Zukunftslösung darstelle. Bei den in diesem Jahr anstehenden Wahlen für die Verantwortung für Europa bis hinunter zu den Kommunen und Ortschaften seien alle Altersschichten gefragt und es sei Aufgabe der SPD-AG 60-plus darauf hinzuwirken, dass die ältere Bevölkerung angemessen einbezogen und berücksichtigt werde.
Die Hauptansprache hielt dann der Vorsitzende des baden-württembergischen Städtetages, der Oberbürgermeister von Ulm, Ivo Gönner. Der Oberbürgermeister sang ein Hohelied auf die Kommunalpolitiker, die „ die Kritik vor Ort ertragen müssen und für jedermann erreichbar sind“.
Gönner brachte seine Befürchtung zum Ausdruck, dass die nun auf den Weg gebrachten Kulturprogramme I und II zwar durchaus Beschäftigung sichern helfen könnten, in der aktivsten politische Ebene, in den Gemeinden aber zu wenig ankommen werde. Gönner hätte es lieber gesehen, wenn das Geld den Bürgerzahlen nach an die Gemeinden gezahlt werde und sich nicht in Großprojekten erschöpfe.
Wenn man die Auswirkungen des demografischen Wandels analysiere, merke man sehr schnell, dass keine Kommune mehr durch Geburten anwachse, sondern nur noch durch Zuzug aus Deutschland und Europa. Städte und Gemeinde treten immer mehr in Wettbewerb gegeneinander.. Immer mehr liebgewonnene Rahmbedingen brechen in unseren Dörfern weg. Der Verlust der Infrastruktur treffe die Dörfer weit härter als die Städte. Nur wenn der eigene Ort mit seinem Kultur- und Vereinsleben als Heimat empfunden werde, könne der Wegzug in die Städte abgebremst werden. Appelle nützen nichts, wenn die Älteren sich nicht eingebunden fühlten. Ivo Gönner schloss mit den Worten: „Diese Bindung an die Gemeinde ist eine der wichtigsten Aufgaben der Politik und wir Sozialdemokraten müssen diese Herausforderung erkennen und annehmen. Wir müssen aus zugezogenen Einwohnern Bürger machen“.


Mit den zukünftigen Aufgabenschwerpunkten der Kommunalpolitik beschäftigten sich die Mitglieder der SPD-AG 60-plus auf ihrem Landesempfang in Stuttgart. Mit ihrem Kreisvorsitzenden Wilfried Nies an der Spitze war die SPD Neckar-Odenwald recht zahlreich vertreten. Das Foto zeigt den Hauptredner Ivo Gönner mit einem Teil der NO-Delegation und den Referenten Ivio Gönner mit dem stv. Landesvorsitzenden Prof. Dietmar Braun.

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