Leserinbrief zur Diskussion „Sprachförderung in Sprachkitas“

Veröffentlicht am 13.09.2022 in Landespolitik

Sprache ist der Zugang zur Welt und frühkindliche Sprachförderung, die im Elternhaus ihren Anfang nimmt und in der Kita unterstützend fortgeführt wird, ist ein wichtiger Meilenstein für die Zukunft eines jeden Kindes. Die Bundesförderung einzelner Sprach-Kitas, der ich 2016 auch zugestimmt habe, sollten den Bundesländern durch zusätzliches Personal und durch Fachberatung helfen, Kindern jeglicher Muttersprache spätestens in der Kita besser sprachlich zu fördern. Insgesamt profitierte jede 8. Kita davon. Nun soll die Sprachförderung, und da muss man ehrlich bleiben, in das geplante und bereits beschlossenen „Kita-Qualitätsgesetz“, Nachfolger des „Gute-Kita-Gesetzes“ integriert werden. Dafür gibt es 2 Milliarden Euro mehr Bundesmittel im kommenden Jahr. Dafür fallen die Gelder von zuletzt 240 Millionen Euro weg.

Der springende Punkt in der Debatte ist jedoch: nicht der Bund stiehlt sich aus der Verantwortung. Denn die Kultushoheit liegt in den Bundesländern. Mit dieser Förderung damals einher ging die Debatte, dass der Bund in diese Länderhoheit eingreifen würde. Das „Gute-Kita-Gesetz“ griff den Ländern unter die Arme, eben weil die frühe Bildung einschließlich der Sprachentwicklung immens wichtig für alle Kinder ist. Daher ist es mehr als geboten, dass das Land mit Unterstützung des Bundes alles daran setzt, den qualitativen Ausbau und die Verstetigung frühkindlicher sprachlicher, motorischer, sozialer und emotionaler Kompetenzförderung fortzuschreiben – und zwar flächendeckend, damit eine möglichst alle Kinder erreicht werden können.

Ein Projekt, ein Programm ist immer zeitlich begrenzt. Daher halte ich die Verstetigung der Bundesförderung für zielführend und spiele den Ball ins Feld des Landes, diese „uns“ dann aus Berlin zufließenden unterstützenden Gelder noch wirkungsvoller, da zeitlich unbefristet, einzusetzen. Die Sprachförderung wird also bleiben, so das Land diese oder ähnliche Strukturen dann stützt.

Die beste Sprachförderung, egal in welcher Sprache, ist das Sprechen mit den Kindern im Alltag und das Vorlesen oder Erzählen, und zwar von Anfang an. So unterstützen wir Eltern und Kitas am Besten.

Dr. Dorothee Schlegel

Sprachwissenschaftlerin und SPD-Kreisvorsitzende, Billigheim

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