Stellungnahme Tagesordnungspunkt 1: Restmüllarme Abfallwirtschaft

Veröffentlicht am 04.05.2018 in Kreistagsfraktion

Ausweitung auf die Stadt Buchen und die weiteren Ortsteile der Gemeinde Hardheim (Vorlage K02/2018)

Sehr geehrter Herr Landrat 

liebe Kolleginnen und Kollegen

sehr geehrte Damen und Herren,

 

zwei vergangene Ereignisse möchte ich meiner Stellungnahme vorausschicken:

 

im Februar 2017 habe ich im Zusammenhang mit der Resolution zum Erhalt der Integrierten Leitstelle Mosbach, die wir ja mit all unseren verfügbaren Mitteln stärken, ein Bibelzitat erwähnt, das zu einem Filmtitel mit James Dean 1955 wurde, nämlich: 

„Denn sie wissen nicht, was sie tun“.

Das trifft in Sachen Abfall- oder Wertstoffwirtschaft absolut nicht zu. Wir wissen, was wir tun – und haben unserer Wertstoffwirtschaft im Kreis auf die Gewinnerstraße geschickt. K-WiN – der Kreis gewinnt!

 

Der zweite Rückblick erinnert an den Besuch der damaligen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, die ich am 30. Oktober 2014 zu einem Arbeitsgespräch nach Buchen zur AWN eingeladen hatte. 

 

Die RNZ überschrieb ihren Bericht dazu mit: „Ist restmüllfrei zu ehrgeizig?“ „Wenn Sie Ihr Konzept in restmüllarme statt restmüllfreie Abfallwirtschaft ändern“, so die Ministerin, „dann könnte ich mir vorstellen, Ihr Pilotprojekt mit einer Untersuchung zu begleiten“. 

 

Die Akzeptanz der Bevölkerung, das Erreichen einer 95%igen Verwertungsquote bei der trockenen Wertstofftonne einerseits und die Bioenergietonne, die zur hochwertigen Verwertung führe – Sie hören „2x Wert“ – sprechen für unser Projekt. Und damit eindeutig  für eine Ausweitung im Kreis! Wir wissen, was wir tun!

 

Nichts ist perfekt – und so kamen wir vor fast 4 Jahren auf die Störstoffe zu sprechen. Wie winden wir uns aus den Windeln und in welche Tüte sollen die Staubsaugerbeutel kommen? 

 

Die Ministerin teilte die Bedenken ihrer Experten und schlug vor: „Für diesen Restmüll brauchen wir kleine Säckchen, möglicherweise ist Ihr Konzept etwas zu ehrgeizig.“ Ob die Farbe des roten Störstoffsacks, der im Sommer 2016 eingeführt wurde, an den Besuch der Ministerin erinnern möge? Immerhin wurde zu diesem Zeitpunkt aus der restmüllfreien die restmüllarme Abfallwirtschaft.

 

Ja, wir sind ehrgeizig und von unserem Projekt absolut überzeugt – und daher haben wir manch Hürde inzwischen genommen. Es ist leistungsfähig und umweltschonend. 

 

Ich bin mir sicher – bin ich doch mit der Mülltrennung von Kindheit an vertraut: wir werden es im Kreis schaffen, dass die Bevölkerung dieses System akzeptieren wird. Müllvermeidung bzw. Ressourcenschonung inklusive. 

 

Wir wissen, was wir tun! Mit dieser Überzeugung werben wir kreisweit bei unseren Bürgerinnen und Bürgern dafür: Mitmachen lohnt sich.

 

In unser Konzept eingebunden werden könnten:

  • mehr Sammelanreize vor Ort, die fußläufig gut erreichbar sind (im Rathaus, in Vereinsheimen, Schulen, Apotheken …): bei Batterien oder Althandys, bei Elektrogeräten oder Medikamenten, bei Korken. 
  • Viele Kitas und Schulen machen schon Projekte.
  • Tauschbörsen oder Secondhand-Verkäufe einbinden.
  • Sero – so hießen die Sekundärrohstoffe früher im Osten unserer Republik – „Ro-Se“ könnte unser Markenzeichen werden. 
  • Und wenn wir dann noch eine schlüssige Idee für einen K-WiN-Preis finden?

 

Die SPD-Fraktion wird weiterhin den Weg der restmüllarmen Abfallwirtschaft unterstützen. Ich bin mir sicher, dass wir den gesamten Kreis dafür gewinnen und das ehrgeizige Ziel „restmüllfrei“ erreichen – und dazu laden wir Frau Hendricks wieder ein.

 

Herzlichen Dank.

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