Genereller Blutspenden-Ausschluss schwuler und bisexueller Männer nicht länger akzeptabel!

Veröffentlicht am 27.03.2021 in Allgemein

Schwule und bisexuelle Männer müssen wählen; entweder sie helfen und spenden Blut oder sie müssen ein Jahr lang enthaltsam leben. Mit diesem Ausschluss soll seit den 80ern verhindert werden, dass eine Blutspende mit HIV-infiziert wird – ein unbestreitbar sinnvolles und notwendiges Ziel. Nur, die Regelung ist nicht nur vollkommen realitätsfern, sondern aus medizinisch-fachlicher Sicht für das Erreichen ‚sauberer‘ Blutspenden nicht erforderlich. Sie diskriminiert daher ganze Bevölkerungsgruppen und verengt die schon sehr angespannte Menge an zu Verfügung stehenden Blutspenden unnötig.  

Die Gefahr einer HIV-infizierten Blutspende liegt heutzutage bei unter 1:5 Mio. Dazu tragen neben dem Spender-Ausschluss von Risikogruppen (ermittelt durch Selbstauskünfte) insbesondere moderne Untersuchungen der Blutspenden bei. Zwar ist die Gefahr einer HIV-Infektion unter Homosexuellen gegenüber Heterosexuellen statistisch deutlich erhöht, deshalb alle schwulen und bisexuellen Männer vom Blutspenden auszuschließen, entbehrt aber jeglicher Grundlage. So sind zahlreiche Konstellationen vorstellbar, in denen ein erhöhtes HIV-Risiko eben nicht vorstellbar ist. Wer bspw. seinen Sexualpartner seit langer Zeit nicht gewechselt hat, kann sich schon logisch nur schwerlich mit Sexualkrankheiten anstecken. Solche Beziehungen mögen leider immer noch manchem homophobem Vorurteil widersprechen. Öffentliche Vorschriften sollten es jedoch besser wissen. (Zur Erinnerung: Der deutsche Staat traut seit 2017 homosexuelle Paare!) Die Bundesärztekammer ist daher aufgerufen ihre Richtlinie rasch zu überarbeiten und im Rahmen der Selbstauskünfte vor der Blutspende wirkliche Risiken abzufragen. Außerdem gibt es Möglichkeiten die HIV noch besser nachzuweisen. Sollte die Bundesärztekammer nicht aktiv werden, liegt es am Bundesgesundheitsminister eine entsprechende Regelung anzuordnen. 

 

Die Aufhebung dieser zu Unrecht diskriminierenden Richtlinie wird nicht nur von SPDqueer sondern auch von der SPD-Bundestagsfraktion (unsere Redner*innen Hilde Mattheis und Karl-Heinz Brunner) unterstützt.

 

 

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