„Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint“ Gedenkfeier in Kleineicholzheim

Veröffentlicht am 17.11.2014 in Pressemitteilungen

In der Gemeinde Schefflenz entschloss sich die Gemeindeverwaltung, an der Spitze mit Bürgermeister Rainer Houck, aus gutem Grunde, die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag nicht in den einzelnen Ortsteilen, sondern gemeinsam im Ortsteil Kleineicholzheim abzuhalten. 

Dies fand allgemeine Zustimmung, da man neben dem Volkstrauertag das herausragende Ereignis des auf dem Friedhof in Kleineicholzheim neu errichteten Glockenturmes feiern und mit erleben durfte.

BM Houck zeigte sich hierbei erfreut über das enorme, ja große Interesse seitens der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger. Neben diesen konnte BM Rainer Houck die Bundestagsabgeordnete Dr. Dorothee Schlegel, Landrat Dr. Achim Brötel, MdL a.D. Gerd Teßmer, als Gastredner des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge, herzlich willkommen heißen. Eingehend auf den prächtig gestalteten Glockenturm war hierbei von BM Houck zu erfahren, dass das Projekt nur deshalb verwirklicht werden konnte, weil die Initialzündung hierzu von dem ehemaligen Gemeinderat Josef Adler erfolgte, der darüber hinausgehend mit sehr hohem Engagement, sehr vielen, erbrachten Arbeitsstunden und Geldmitteln letztlich auch zur Verwirklichung des Baues in erheblichem Maße beitrug. Unterstützung erfuhr Adler von Walz Dachbau und Lutz Tscharf, Holzbau. Dank sagte BM Houck neben diesem Personenkreis auch den vielen Spendern, die sich für diese tolle Leistung begeistern ließen. Sowohl der Gesangverein als auch der Musikverein “Frohsinn” Oberschefflenz begleiteten den feierlichen, würdevollen Akt unter der jeweiligen Leitung von Bernd Heß.

Die Schefflenzer Geistlichkeit, vertreten durch Pater Bernard Goworek und Pfarrer Stefan Albert hatten die passenden Worte zur Glockenweihe parat. Glocken, so Pfr. Albert, gehörten zur abendländischen Kultur und bergen vielfältige Möglichkeiten in sich, um die Menschen anzusprechen. “Glocken begleiten uns durch die Zeit und gliedern unser Tagwerk mit ihrem Stundenschlag. Ich wünsche uns allen, dass diese Glocke friedliche und segensreiche Zeiten hier in Kleineicholzheim einläutet”, so BM Houck. Nachdem die Glockenweihe, mit herzlichen Worten der Geistlichkeit vollzogen war, konnte diese erstmals offiziell mit ihrem hellen und klaren Klang auf dem Friedhof vernommen werden. Dieser Part war einfach beeindruckend und bei vielen sehr tief gehend, wie die allgemeine Resonanz bei den Anwesenden zeigte. Josef Adler wird mit diesem Bauwerk in die Geschichtsära von Schefflenz eingehen.

Der Kreisbeauftragte NOK des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Gerd Teßmer, bezog Stellung zum Volkstrauertag mit all seinen Facetten. Das Gesagte stand unter dem mahnenden Worten und dem Wunsch: “Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint - Versöhnung über den Gräbern - Arbeit für den Frieden.” Teßmer ging auf die beiden Weltkriege ein, die sich nun zum 100. und 75. Male jähren. Historiker nannten dieses Kapitel die “Urkatastrophe” des 20. Jahrhunderts. Der Blick zurück sollte alle wach rütteln, dabei das Bewusstsein und die Aufmerksamkeit schärfen, damit solches sich nicht wiederhole. Geeignet seien hierbei in hohem Maße Gedenkfeierlichkeiten. Nach dem millionenfachen Sterben im 1. Weltkrieg machte es sich der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge seit dem Jahre 1919 zur Aufgabe, den Toten, den Opfern von Krieg und Gewalt, über ganz Europa verteilt, ein Grab zu geben, einem Ort der Trauer, des Abschiednehmens, des Erinnern und Gedenken. Eingehend auf die heutige, realexistente Zeit führte Teßmer aus, dass der Frieden stark gefährdet sei, wobei er die einzelnen Brennpunkte auf unserem Erdball aufzeigte. “Unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause, in unserem Vaterland und in der ganzen Welt“, wobei er wieder auf den eingangs erwähnten Mahnspruch und Wunsch einging: “Dass nie eine Mutter mehr ihren Sohn beweint”. Schlussworte BM Houck: “All die Geschehnisse aus Vergangenheit und Gegenwart zeigen, dass die Bedeutung des Volkstrauertages auch viele Jahre nach Ende der beiden Weltkriege ungebrochen ist. Ich danke Ihnen, dass Sie sich heute zu diesem besonderen Anlass hier eingefunden haben.”

Im Anschluss traf man sich noch in der “Bannholzstraße” in Kleineicholzheim, wo der Fischer- und Sportanglerverein zu einem gemütlichen Zusammensein einlud. Eine denkwürdige Feierlichkeit war zu Ende gegangen, an die man sich noch lange erinnern wird. Die Glocke in Kleineicholzheim hat ihre Freunde gefunden.

Das Bild zeigt von links: Bürgermeister Rainer Houck, Pater Bernard Goworek, MdL a.D. Gerd Teßmer vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, MdB Dr. Dorothee Schlegel, Glockenturminitiator Josef Adler, Pfarrer Stefan Albert und Landrat Dr. Achim Brötel.

Foto: Bürklen

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