SPD-Ortsverein Osterburken besuchte KZ-Gedenkstätte in Neckarelz

Veröffentlicht am 19.11.2014 in Ortsverein

Zu einer Begegnung mit einem dunklen Teil der deutschen Geschichte hatte sich eine Gruppe Mitglieder des SPD-Ortsvereins Osterburken am Volkstrauertag aufgemacht und die KZ-Gedenkstätte in Neckarelz besucht.

Die Gruppe wurde von Jürgen Kettner begrüßt, er war es auch, der sie durch die Räume der Gedenkstätte führt. Schon bei der ersten Schautafel konfrontierte er die Osterburkener Gruppe mit einem historischen Ereignis aus den Endtagen des 2. Weltkrieges. In der Karwoche 1945 strandete in Osterburken ein Zug mit KZ-Häftlingen, die aus dem sich auflösenden KZ-Außenlager Neckarelz nach Dachau gebracht werden sollten. Mit dem Einmarsch der Amerikaner in Osterburken verließen die Wachmannschaften den Zug und überließen die ausgehungerten, kranken, erschöpften Häftlinge, die gezeichnet waren von der harten Arbeit in den Stollen am Neckar, ihrem ungewissen Schicksal. Anfang April wagten sich dann erste Gefangene, die größtenteils aus Frankreich, Polen, Tschechien und Jugoslawien stammten, in die Stadt. Dabei kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Plünderungen, aber auch zur Hilfeleistungen durch Männer und Frauen aus Osterburken, die dann durch die amerikanische Ortsverwaltung unterstützt wurden. Es waren schreckliche Tage des Kriegsendes und der ungewissen Zukunft in Osterburken, mit denen die Besucher konfrontiert wurden.

Mit diesem Blick auf nur ein einzelnes Ereignis aus der einjährigen Geschichte der KZ-Lager im Neckartal war das Interesse an den Lebensumständen und am Schicksal der Häftlinge geweckt. Jürgen Kettner verstand es, die Geschichte des Lagers, der Zwangsarbeiter und der Häftlinge mit authentischen Ausstellungsstücken im Museum zu verbinden und zu veranschaulichen. Tief beeindruckt waren die Besucher auch von den vorliegenden Biographien der Häftlinge, von denen einige Überlebende noch in unseren Tagen als Zeitzeugen Zeugnis der ideologie- und kriegsbedingten Ereignisse der Jahre 1944/45 ablegten.

Mit Gerd Teßmer diskutierten die Besucher den Umgang mit und den Lehren aus diesem Teil der deutschen Geschichte. Hervorgehoben wurde dabei auch die hervorragende Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeiter der Gedenkstätte, Jürgen Kettner und Gerd Teßmer..

Noch bei der Rückfahrt nach Osterburken war das Gesehene und Erfahrene Mittelpunkt der Gespräche, aber auch Erinnerungen der älteren Teilnehmer an die eigenen Erlebnisse und Erfahrungen in der Nachkriegszeit. So konnte die Vorsitzende, Inge Kolesinski-Jelinek, abschließend festhalten, dass es eine sinnvolle und gute Idee war, die KZ-Gedenkstätte in Neckarelz zu besuchen.

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