SPD-Nominierung in Buchen: 100 Prozent für Georg Nelius

Veröffentlicht am 17.03.2015 in Wahlen

RHEIN-NECKAR-ZEITUNG, 09.03.2015

Sozialdemokraten stehen geschlossen hinter dem Landtagsabgeordneten Georg Nelius - Jürgen Graner Zweitkandidat

Der Jubel bei der Kandidatennominierung der SPD in der Buchener Stadthalle war groß: Einstimmig wählten die Sozialdemokraten Georg Nelius zum Landtagskandidaten. Sein neuer Zweitkandidat ist SPD-Kreisvorsitzender Jürgen Graner.

Von Alexander Rechner

Buchen. Einen spektakulären Erfolg konnte Georg Nelius bei der Kandidaten-Nominierung für die Landtagswahl 2016 verbuchen: Er erhielt am Samstagnachmittag von seinen Parteifreunden 124 von 124 abgegebenen Stimmen und damit einen Anteil von 100 Prozent.

Der Jubel in der Buchener Stadthalle war groß unter den SPD-Mitgliedern, als das Ergebnis bekannt gegeben wurde. "Diese Geschlossenheit gibt Rückenwind für die Landtagswahl im kommenden Jahr", freute sich Nelius. Im anstehenden Wahlkampf möchte der am 28. Juli 1949 in Mosbach geborene frühere Realschullehrer "noch mehr Menschen im Neckar-Odenwald-Kreis" mit Inhalten von der SPD überzeugen. Als Zweitkandidat wählten die Sozialdemokraten den 40-jährigen Kreisvorsitzenden Jürgen Graner mit 91 Prozent. "Dieses tolle Ergebnis ist für Georg Nelius ein optimaler Start in den Wahlkampf", sagte Graner sichtlich gut gelaunt.

Zuvor erinnerte Georg Nelius in seiner programmatischen Rede an die Zeit vor vier Jahren, als Grün-Rot in Baden-Württemberg die Regierungsverantwortung übernahm: "Wir fanden einen Schuldenstand von 44 Milliarden Euro, ein strukturelles Haushaltsdefizit von 2,5 Milliarden Euro, steigende Pensionsverpflichtungen sowie riesige Sanierungsaufgaben vor und dazu die Nullverschuldung ab 2020." Daher habe es nun einerseits geheißen, konsequent konsolidieren und sanieren sowie andererseits, gezielt investieren und seriös finanzieren. "Es gibt keinen Politikbereich im Neckar-Odenwald-Kreis, in den nicht mehr Geld geflossen ist als unter der Vorgängerregierung", rief er in die Menge und erntete dafür lauten Applaus.

Bei der Bildungspolitik rechnete er mit den Christdemokraten ab, die über fünf Jahrzehnte das Land regiert hatten: "Bildung darf nicht von Reichtum oder Herkunft der Eltern abhängen! Daher haben wir die Studiengebühren wieder abgeschafft." Er würdigte die Gemeinschaftsschule und die Ganztagesschule - diese ließen den Kindern Zeit, ihre Fähigkeit und Möglichkeiten zu entdecken. So ist er sich sicher, dass für eine gute Bildung ausreichend Lehrer benötigt werden. "Deshalb sind durch die Politik der grün-roten Landesregierung insgesamt 10 000 mehr Lehrer an den Schulen, als von der CDU in alten Zeiten einmal geplant." Dabei erinnerte er, dass die frühere CDU-geführte Landesregierung geplant habe, bis 2018 rund 12 000 Lehrerstellen zu streichen.

Weiter ging er auf den Mindestlohn sowie die Digitalisierung der Wirtschaft ein. Ferner bezifferte er die weitere Unterstützung, die in der letzten Woche von der Landesregierung für die Bewältigung der Flüchtlingsproblematik bereitgestellt wurde, auf 400 Millionen Euro. Auch bei der Kleinkinderbetreuung lägen Welten zwischen der Situation von vor vier Jahren und heute. Für die anstehende Wahlauseinandersetzung zog der Landtagsabgeordnete den Kampfanzug an und betonte, dass die SPD nicht nur die Probleme bei der Einführung der Stadtbahn Nord zum Thema gemacht, sondern auch Verbesserung durchgesetzt habe: "Nach dem Motto: Handeln, nicht rumjammern." Die grün-rote Landesregierung hat Nelius zufolge Baden-Württemberg in den vergangenen vier Jahren "ein modernes und zeitgemäßes Gesicht" gegeben. So zog er das Fazit: "Grün-Rot tut dem Land gut!" Der Landtagsabgeordnete begeisterte seine Parteifreunde und erntete für seine programmatische Rede am Ende stehende Ovationen.

Einstimmig wurde Georg Nelius im Anschluss zum Landtagskandidaten gewählt. Mit diesem bestmöglichen Ergebnis stärkten die Genossen den Mosbacher und demonstrierten damit eindrucksvoll, dass sie geschlossen hinter ihm stehen. Zu den ersten Gratulanten gehörten auch der langjährige Landtagsabgeordnete Gerd Teßmer und der bisherige Zweitkandidat Herbert Kilian, dem Georg Nelius ausdrücklich für sein großes Engagement dankte.

Auch Jürgen Graner, der als Zweitkandidat ins Rennen geht, erhielt einen Vertrauensbeweis und wurde mit 91 Prozent gewählt. "Wir kämpfen gemeinsam auch dafür, dass Rot-Grün in Stuttgart keine Episode bleibt, sondern eine neue Epoche für ein modernes Baden-Württemberg wird", sagte er. Gleichzeitig versprach er mit aller Kraft dafür zu kämpfen, dass der frisch nominierte Nelius wieder in den Landtag einziehen wird.

Grußworte kamen von Bürgermeister Roland Burger, Ortsvereinsvorsitzendem Max Fischer sowie von der Bundestagsabgeordneten Dorothee Schlegel, die über ihre Berliner Arbeit berichtete. Dabei hob sie auf die vor Kurzem im Bundestag beschlossene Frauenquote ab und überreichte anlässlich des internationalen Frauentags jeder Frau eine rote Rose.

Bilderauswahl Kenneth Weidlich

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