„Drei-Länder-Treffen“ der Kreistagsfraktionen: Bergstraße, Odenwald, Neckar-Odenwald und Miltenberg fordert Besserstellung des ländlichen Raums, auch in Hinsicht auf die Krankenhausversorgung.

Anfang November trafen sich die Kreistagsfraktionen aus Hessen, Baden-Württemberg undBayern zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch in Erbach. Neben dem Thema Flüchtlingeund Asylbewerber und deren Unterkunft und Betreuung kristallisierte sich sehr deutlich heraus, dass nicht nur das Luisen Krankenhaus in Lindenfels und das Heilig-Geist-Hospital in Bensheim in ihrer Existenz bedroht sind, sondern, dass Defizite ebenso im Odenwaldkreis, in Neckar-Odenwaldkreis und im Kreis Miltenberg ein Thema sind.

Vor diesem Hintergrund forderten die vier Fraktionsvorsitzenden Herr Fiedler, Herr Giebenhain, Herr Weber und Frau Lochmann ebenso die beiden anwesenden Landräte Frank Matiaske (Odenwaldkreis) und Jens Marco Scherf (Kreis Miltenberg) gemeinsam mit den Hessischen Landtagsabgeordneten Karin Hartmann und Rüdiger Holschuh und dem Ersten Beigeordneten des Odenwaldkreises Oliver Grobeis, dass bei der Bundesregierung,bei den Landesregierungen und der Kassenärztlichen Vereinigung  die Besserstellung des ländlichen Raums bezüglich der Krankenhausversorgung- und Finanzierung neu gewichtet werden muss. Sinnvoll könnte beispielsweise ein Zuschlag für den ländlichen Raum sein, welcher das höhere Durchschnittsalter, damit verbundene Alterskrankheiten und längere Liegezeiten im ländlichen Raum berücksichtigt. Kritik geübt wurde an der vom Bund geplanten Strukturreform welche für Bettenabbau hohe Summen bereitstellt, statt sich um eine Basisversorgung im ländlichen Raum zu kümmern. „Krankenhäuser im ländlichen Raum müssen endlich als soziale Einrichtung und als für die Daseinsvorsorge notwendige Infrastruktur anerkannt werden, damit der ländliche Raum gegenüber großstädtischen Regionen nicht noch weiter abgehängt wird“. Die über 50 Teilnehmer des Fraktionstreffens senden einen eindringlichen Appell an alle zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordneten sich in ihren politischen Gremien für den ländlichen Raum und dessen ärztliche Versorgung einzusetzen, bevor es zu spät ist.