UN-Behindertenkonvention setzt auf Inklusion und größtmögliche Teilhabe

Veröffentlicht am 10.04.2018 in Ortsverein

SPD-Ortsverein Binau informiert sich in der Johannes-Diakonie Mosbach

Obwohl die Vorbereitung von Wahlen und die Mitwirkung an der politischen Willensbildung weiterhin im Mittelpunkt des verfassungsmäßigen Auftrags der Parteien steht, stehen weitere Politikfelder beim SPD-Ortsverein Binau im Jahresprogramm.

Im Rahmen solcher regelmäßigen Aktivitäten hatten Gerd Teßmer und Kenneth Weidlich für die Mitglieder des SPD-Ortsvereins Binau zu einem Informationsbesuch beim größten Arbeitgeber des Neckar-Odenwald-Kreises, der Johannes-Diakonie, eingeladen. Nach der letzten Exkursion zu einer alten, noch handwerklich betriebenen Papiermühle im Maintal wollte man dieses Mal die Konzeption, die gesamte Angebotspalette und die Johannes-Diakonie als Arbeitgeber und Ausbilder näher kennenlernen. Der Vorstandsvorsitzende der Johannes-Diakonie, Dr. Hanns-Lothar Förschler ließ es sich nicht nehmen, die Binauer SPD-Delegation persönlich herumzuführen und die ausgewählte Bereiche vorzustellen.

Zunächst stellte Dr. Förschler die Baulichkeiten und ihre Funktionen auf dem Gebäudeplan vor. Ausgangspunkt der in den letzten Jahren notwendig gewordenen Veränderung waren die neuen gesetzlichen Vorgaben. Nachdem der Deutsche Bundestag im Jahre 2009 die „UN-Behinderten-Konvention“ in deutsches Recht übernommen hat, hätten sich in Deutschland die Zielsetzungen im Anstaltswesen tiefgreifend verändert. In Deutschland werde dies nun durch das „Bundesteilhabe-Gesetz“ geregelt, das den Menschen mit Behinderung als Person in den Mittelpunkt stellt. Das Leitmotiv dieser Konvention sei die Inklusion, also die größtmögliche Teilhabe von Menschen mit Handicap am gesellschaftlichen Leben. Dies könne besser verwirklicht werden, wenn die Wohnformen möglichst gemeindeintegriert und individuell ausgeprägt sind. Die Landesheimbauverordnung schreibe Standards in der Wohnqualität vor. Zu diesem Zweck sei der ‚Konversionsplan 2035‘ erstellt worden. Notwendige Renovierungen und Neubauten wurden mit dem dafür zuständigen Sozialministerium Baden-Württemberg genehmigt und finanziell gefördert. Mit der damaligen Sozialministerium Katrin Altpeter (SPD) seien optimale Lösungen gefunden und umgesetzt worden. In verschiedenen Abteilungen könne man heute in speziell dafür konzipierten Gebäuden sowohl ambulante und stationäre Jugendpsychiatrie Diakonie-Klinik), wie auch Ausbildung in Aus-, Fort-. und Weiterbildungsbereichen, und auch Schulen für Heilerziehungspflegerinnen und –pfleger (Neckarbischofsheim) und eine Fachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe (Neckarelz) anbieten. Alle Träger seien dabei den Landkreisen, aus denen die Jugendlichen und Erwachsenen kämen, unterstellt und würden durch diese auch bezahlt.

Die in der Diakonie eingemietete Duale Hochschule Baden-Württemberg mit ihren Hör- und Lehrsälen, die im Berufsbildungswerk Mosbach untergebracht sind, konnten für viele der SPD-Delegation zum ersten Mal besichtigt werden. Dr. Förschler wies darauf hin, dass diese Konstruktion besonders für die BBW-Jugendlichen vor allem unter dem Inklusionsgesichtspunkt von großem Wert sei.

Die Vorstellung der Diakonie-Klinik nahmen Dr. Förschler und Klinik-Geschäftsführer Alexander Straus gemeinsam vor. Mit den Diakonie eigenen Versorgungseinrichtungen wurde die Führung abgeschlossen. Sowohl die Küche, wie auch die Wäscherei werde in eigener Regie betrieben, wobei die Beschäftigten alle nach kirchlichem Tarif eingestellt und entlohnt würden. Die Diakonie zahle ihren Beschäftigten auch noch eine eigene Betriebsrente.

Bei der abschließenden Diskussion wurde noch auf die Geschichte der 1880 in Karlsruhe als „altbadischem Verein“ gegründeten Johannes-Diakonie eingegangen. Heute sei die Johannes-Diakonie als Körperschaft des öffentlichen Rechts Mitglied im Diakonischen Werk Badens. Wie der Binauer SPD-Ortsvereinsvorsitzende Gerd Teßmer in seinem Dankeswort betonte, sei es Dr. Hanns-Lothar Förschler durch seine Vor-Ort-Führung und durch seine Erläuterungen gelungen, dass man zukünftig über diesen riesigen Gebäudekomplex besser Bescheid wisse und auch die Zusammenhänge besser verstehen könne.

 

Die neue Konzeption der Johannes-Diakonie nach den neuen gesetzlichen Rahmbedingungen erkundete Mitglieder des SPD-Ortsvereins Binau. Kompetente Gesprächspartner waren Vorstandsvorsitzender Dr. Hanns-Lothar Förschler und vom Diakonie-Krankenhaus Geschäftsführer Alexander Straus. Das Foto zeigt beide mit der SPD-Delegation beim Rundgang.

 

Beim Gang durch die in der Johannes-Diakonie eingemietete Berufsakademie sprach Dr. Förschler den gegenseitigen Nutzern von BA und BBW der Johannes-Diakonie an. Hier wird ein Modell neuester Verschalungstechnik erläutert.

Fotos: K. Weidlich

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