Kreistagssitzung vom Mai 2012: Stellungnahme Tagesordnungspunkt 5

Veröffentlicht am 13.05.2012 in Kreistagsfraktion

Entwicklung des Bildungsangebots der beruflichen Schulen des Kreises (K06/2012)

SPD-Kreistagsfraktion Joachim Mellinger

Sehr geehrter Herr Landrat Brötel,
liebe Mitglieder des Kreistags,
meine Damen und Herren!

„Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis an. Willst du für ein Jahrzehnt vorausplanen, so pflanze Bäume. Willst du für ein Jahrhundert planen, so bilde Menschen.“ (Chinesischer Weiser)

Bei unseren Bürgern hat das Thema Bildung eine hohe Priorität. Studien zur Situation der Bildung genießen eine hohe Aufmerksamkeit. Es herrscht bei den tatsächlichen Bildungsverhältnissen der Menschen in Deutschland wenig Klarheit und Übersicht. Wie lernen eigentlich die Menschen vor Ort – in ihren Städten und Regionen, und zwar nicht nur in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, sondern auch in anderen Lebensphasen und -bereichen? Wie gut sind die Lernverhältnisse in allen deutschen Städten und Regionen entwickelt?

Der Deutsche Lernatlas der Bertelsmann-Stiftung zeigt die Bedingungen für lebenslanges Lernen in Deutschland. Und so ist es anerkennenswert, dass der Neckar-Odenwald-Kreis beim Gesamtindex der Vergleichsgruppe der Kreise im ländlichen Umland den 21. Rang belegt und bei beruflichem Lernen auf Platz 22 steht, also bei 81 Landkreisen, die dieser Gruppe angehören, ein Platz im oberen Bereich belegt, wobei ich der Meinung bin, dass es unser Ziel sein muss, die schon noch vorhandenen Defizite zu verringern, noch besser zu werden und weiter nach vorne zu kommen.

Die Regionalkonferenz, in der verschiedene Kreise und Städte sowie Schulleitungen, IHK und Handwerkskammer beraten, ist ein Instrument, welches ein hochwertiges flächendeckendes und bezahlbares Bildungsangebot sichern kann.

Des Weiteren ist erfreulich und für eine im richtigen Verhältnis stehenden Schullandschaft notwendig, dass die enge Zusammenarbeit von Verwaltung und Schulleitungen der kreiseigenen Schulen fortgesetzt, wenn nötig intensiviert wird.

Aber auch unsere engagierten und kreativen Schulleiterinnen und Schulleiter, unsere Lehrerinnen und Lehrer sind ein Garant dafür, dass der Neckar-Odenwald-Kreis nicht nur im beruflichen Bereich über eine gute und ausgewogene Schullandschaft verfügt, denn gerade durch eine ausgewogene Schullandschaft wird auch der ländliche Raum gestärkt. Ich glaube, dass es nicht schaden kann, wenn allen Pädagogen an dieser Stelle ein großes Lob und herzlicher Dank gesagt wird.

Die Neueinrichtung von Bildungsgängen im Schuljahr 2012/13 zeigt, dass sich unsere Schullandschaft auch wirklich weiterentwickelt zum Wohle unserer Einwohner. Sowohl die Einrichtung einer Fachschule für Sozialpädagogik an der Augusta-Bender-Schule in Mosbach, wo Frauen und Männer neben Familie und Beruf diese Berufsausbildung anstreben können, als auch die Einrichtung einer berufsvorbereitenden Einrichtung in Kooperation mit anderen Schulen an eben derselben Schule für junge Menschen mit Behinderung mit dem Ziel, sie nach Abschluss der allgemeinbildenden Schulzeit zu fördern und begleiten, sie auf das Leben als Erwachsener vorzubereiten und später in den Arbeitsmarkt einzugliedern, hält die SPD-Fraktion für sinnvoll, hilfreich und richtig. Beides sind Schulversuche und wir werden genau schauen, wie sich diese Schulversuche entwickeln.

Derselben Meinung sind wir bei der Einrichtung eines kaufmännischen Berufskollegs zum Erwerb der Fachhochschulreife in Teilzeitform an der Ludwig-Erhard-Schule Mosbach und bei der Einrichtung eines Bildungsgangs zur Erlangung der Zusatzqualifikation „Fachhochschulreife“ an der Berufsschule Ludwig-Erhard-Schule Mosbach.

Die Schulen unseres Kreises müssen sich weiterentwickeln, müssen neue, dem Arbeitsmarkt entsprechende Angebote machen, aber sie müssen aufpassen, dass bei sinkenden Schülerzahlen das Bewährte nicht in den Hintergrund gerät oder sogar wegfällt. Darauf wird die SPD-Fraktion achten, ebenso wie auf die regionale Ausgewogenheit, die Ausgewogenheit der Angebote für „vorne“ und „hinten“.

Wir wollen heute keinen Reis anbauen oder Bäume pflanzen, sondern Menschen zu Bildung verhelfen und deshalb stimmt die SPD-Fraktion der in der Vorlage beschriebenen Neueinrichtung von Bildungsgängen zu.

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