Soziale Themen im Mittelpunkt

Veröffentlicht am 08.03.2018 in Pressemitteilungen

SPD-Kreistagsfraktion im Gespräch mit Geschäftsführer des Diakonischen Werkes.

Zum Meinungs- und Informationsaustausch über Fragen der Betreuung und Integration von Flüchtlingen und weiteren sozialen Themen trafen sich die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion im Mosbacher Bürgerbüro mit dem Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Guido Zilling.

Herr Zilling äußerte sich erleichtert, dass der Pakt für Integration zwar spät aber doch noch zustande gekommen sei. Durch die lange Ungewissheit und auch die nur befristeten Arbeitsmöglichkeiten seien leider gute Sozialarbeiterinnen verloren gegangen und auch in Zukunft werde es schwierig, qualifizierte Fachkräfte zu halten und zu erhalten, wenn ihnen keine dauerhaften Perspektiven geboten würden.

Fraktionsvorsitzende Heide Lochmann stellte fest, dass die Arbeit der Sozialhelfer und Integrationsmanager der Verbände für die betroffenen Hilfesuchenden und die Gemeinden sehr hilfreich sei und ihre Kompetenzen und Erfahrungen dringend im Kreis erhalten bleiben müssen- auch über das Ende des Integrationspaktes hinaus. Zumal die Integration vieler sozial Benachteiligter, nicht nur von Migranten und Flüchtlingen, eine dauerhafte Aufgabe bleibe. Nur mit Hilfe der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer seien diese Aufgaben zu bewältigen.“ Wir sind höchst dankbar für den großen Einsatz auf allen Gebieten und die ermutigenden positiven Beispiele gelingender Integration in Schule und Arbeitsmarkt. Aber wir sehen, dass die Kräfte abnehmen und auch viele Aufgaben im deutschen „Behördendschungel“ für Freiwillige eine Überforderung bedeuten“ Kreisrat Joachim Mellinger ergänzte : „Deshalb ist es wichtig, dass Landkreis und Wohlfahrtsverbände Hand in Hand arbeiten, dass Fachkräfte einschließlich der erforderliche Verwaltungsarbeit auskömmlich für die Verbände finanziert werden und dass unbefristete Verträge für Fachkräfte angeboten werden.“

Einig waren sich die Fraktionskollegen mit Herrn Zilling darüber, dass die ambulanten Hilfen in vielen Bereichen, besonders aber auch im Familienbereich notwendig und sinnvoll sind, zumal sie dann stationäre Hilfen abwenden könnten.

Weitere Themen waren die akute Wohnungsnot in vielen Gemeinden. Die Fraktionskollegen überlegten, welche Möglichkeiten Kreis und Kommunen hier anpacken müssten, um insbesondere sozial Benachteiligte zu unterstützen. Helfen würde schon eine höhere Bezuschussung der Heizkosten in manchen Fällen. Auch die direkte Ansprache von Wohnungsbesitzern und das Angebot der Mithilfe bei der Betreuung der Mieter könnte ein Weg sein, kurzfristig Mietwohnungen zu bekommen. Das ersetzt aber keinesfalls die Notwendigkeit, neue Wohnungen auch für Einkommensschwache zu bauen.

Wieder aufgenommen wurde auch die Frage nach einem Sozialticket. Kreisrat Schnörr berichtete aus Kreisen, in denen dieses angeboten würde, aber aus finanziellen Gründen wieder zurückgefahren werde. Dabei sei solch eine Unterstützung in vielen Fällen und besonders in Gemeinden mit ungenügender Verkehrsanbindung dringend geboten.

Ein letzter Punkt war die Situation der Pflege im Kreis. Hier ist eine Veränderung zu beobachten, weg von den Pflegeheimen zu mehr ambulanten Angeboten, der Tagespflege oder dem betreutem Wohnen. Kreisrat Walter Neff und Bürgermeister in Hüffenhardt, berichtete über die gute Belegung des Kreisaltersheims.“ Wir sind froh darüber, als Kreis ein eigenes Haus zu haben, das die 2009 in Kraft getretene Landesheimbauverordnung bereits umgesetzt hat und ausschließlich Einzelzimmer anbietet.“ Gespannt blickt die SPD-Kreistagsfraktion nach Berlin, ob, wie und wann die Zusage nach mehr Pflegekräften und einer besseren Bezahlung umgesetzt werden wird. Dasselbe gilt auch für die Kliniken, die ebenso Dauerthema sind wie die ärztliche Versorgung im Kreis. „Am Personal darf nicht gespart werden, denn dies wirkt sich sowohl auf die Abläufe im Klinikbereich aus als auch auf das Klima. Beides ist für Menschen, die in den Kliniken gesund werden wollen, ein Qualitätskriterium,“ so Kreisrat Norbert Bienek, der seit 25 Jahren hauptberuflich in der Pflegeausbildung tätig ist.

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